Ortsteile
Trugenhofen

Wappen Trugenhofen
Im Ortswappen steht die dreilatzige rote Fahne – die sogenannte Pfalzgrafenfahne – für die frühere Pfalz-Neuburgische Landeshoheit über den Ort. Der silberne Zinnenturm auf blauem Grund verweist auf die Fürsten von Thurn und Taxis.

Schloss Thurn und Taxis
Das heutige Schloss war ursprünglich der Standort der Burg Trugenhofen, deren Bewohner – die Herren von Trugenhofen – vermutlich Ministeriale der Grafen von Dillingen waren, später Reichsministeriale. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg häufig den Besitzer:
- Grafen von Oettingen
- Herren von Hürnheim zu Katzenstein
- Herren von Westernach
- Schenken von Castell
- Herren von Leonrod
Im Jahr 1734 kaufte Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis das Anwesen samt Markttischingen für 150.000 Gulden. Die Burg wurde in den Folgejahren zur Sommerresidenz ausgebaut.
Namhafte Baumeister wie Joseph Dossenberger, Johann Georg Hitzelberger und Thomas Schaidhauf prägten die Anlage mit Stilrichtungen von Renaissance über Barock, Rokoko, Klassizismus bis Neugotik.
1817 wurde das Schloss mit königlicher Genehmigung in Schloss Taxis umbenannt.
Mehr als 250 Jahre diente es den Fürsten von Thurn und Taxis als Sommerresidenz. Von Mai bis September wurde von hier aus der gesamte Besitz verwaltet. In unmittelbarer Nähe entstand 1775/76 die Fürstliche Reithalle, heute ein bedeutendes Kulturdenkmal, das 2011–2012 umfassend saniert wurde.
Die Schlossanlage ist eingebettet in ein einmaliges Alleensystem:
- Kastanienalleen führen direkt zum Schloss
- Lindenalleen verbinden das Schloss mit früheren Lustgärten
Geschichtliche Entwicklung Trugenhofens
Der Ortsname „Trugenhufen“ lässt auf eine Gründung im 8. oder 9. Jahrhundert schließen. Burg und Dorf wechselten im Mittelalter oft den Besitzer – ein Zustand, der erst mit dem Kauf durch die Fürsten von Taxis im Jahr 1741 beendet wurde.
Das Ortsbild prägt bis heute die wunderschöne Rokokokirche St. Georg, die von 1781 bis 1785 unter Patronat von Fürst Anselm von Taxis erbaut wurde. Der Architekt war Johann Georg Hitzelberger, ein Schüler Dossenbergers. Die Kirche wurde 1963–1966 umfassend renoviert.
An gleicher Stelle stand bereits eine 1380 urkundlich erwähnte Georgskapelle. Heute beeindrucken:
- prächtige Stuckaturen
- wertvolle Deckenfresken von Joseph Anton Huber (Augsburg)
- kostbare Altäre
- eine einmalige Rokoko-Orgel mit originalem Pfeifenwerk und feinen Holzschnitzereien
Bis 1972 war Trugenhofen eine eigenständige Gemeinde.
Am Ortsende, im Tal, liegt der Karlsbrunnen – ein idyllischer Springbrunnen mit drei Weihern, umgeben von alten Bäumen. Die romantische Anlage mit Zeltplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Natur- und Campingfreunde.