Gemeindeportrait
Historisches

Gemeindewappen
Das Wappen der Gemeinde Dischingen zeigt im gespaltenen Schild:
- Vorne (heraldisch rechts) in Rot einen aufrechten goldenen (gelben) Schlüssel mit linkshin gewendetem Bart
- Hinten (heraldisch links) in Gold (Gelb) drei liegende rote Messer übereinander – mit den Spitzen zur Spaltung hin gerichtet
Gemeindeflagge
Die Flagge zeigt die Farben Gelb-Rot (Gold-Rot).
Am 9. Februar 1957 verlieh das Innenministerium dem Ort neben der Flagge auch das heute gültige Wappen.
Die drei Messer entstammen dem Wappen des Melchior Tischinger aus dem Jahr 1465. Für das Schlüsselsymbol gibt es hingegen keine belegte historische Herkunft.
Geschichtliche Entwicklung Dischingens

Früheste Besiedlung
Im Oberen Gemeindewald wurden keltische Hügelgräber aus der Hallstattzeit gefunden – ein Hinweis auf frühe Besiedlung.
Die erste dauerhafte Siedlung im Bereich des heutigen Ortes Dischingen entstand vermutlich durch die Alamannen, die um 260 n. Chr. den römischen Limes überschritten. Funde von Gräbern mit Bügelfibeln, teils mit Runeninschriften, belegen diese Besiedlung.
Mittelalter
Dischingen wurde erstmals 1049 urkundlich erwähnt. Die Gemeinde nimmt historisch eine Sonderstellung im Kreisgebiet ein, da sie nicht zum alten Herzogtum Württemberg gehörte.
Im Hochmittelalter war das Gebiet Teil der Grafschaft Dillingen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Burgen, die den heutigen Ortsteilen zugrunde liegen:
- Im Norden: Burg Katzenstein
- Rund um Dischingen: mehrere Burganlagen
- In den Ortsteilen: Wasserschloss Ballmertshofen, Anlagen in Dunstelkingen, Eglingen, Demmingen (u. a. Alte Bürg und später Schloss Duttenstein)
Im Jahr 1354 übergab Herdegen II. von Katzenstein seine Besitzungen den Grafen von Oettingen, kehrte jedoch 1365 zurück.
Am 13. Oktober 1366 verlieh ihm Kaiser Karl IV. das Marktrecht für Dischingen sowie richterliche Befugnisse.
Ebenfalls wurde das Recht gewährt, einen Jahrmarkt am 22. Juli, dem Marien-Magdalenentag, abzuhalten – Ursprung des heutigen Dischinger Marktfests.
Neuzeit
- 1505: Dischingen wird Teil des neu gegründeten Fürstentums Pfalz-Neuburg
- 1734: Die Fürsten von Thurn und Taxis übernehmen die Herrschaft über Dischingen
- 1806: Im Zuge der Mediatisierung fällt Dischingen an Bayern
- 1810: Durch den Grenzvertrag mit Bayern kommt die Gemeinde an das Königreich Württemberg, Verwaltung durch das Oberamt Neresheim
- 1938: Im Rahmen der Kreisreform unter der NS-Regierung wird Dischingen dem Landkreis Heidenheim zugeordnet
- 1945: Nach Kriegsende gehört das Gemeindegebiet zur amerikanischen Besatzungszone
- 1952: Eingliederung in das neu gegründete Bundesland Baden-Württemberg