Ortsteile
Eglingen

Wappen Eglingen
In Gold, schräg gestellt, befindet sich eine blaue Egge – abgeleitet vom Wappen der Herren von Eglingen, dem ehemaligen Ortsadel.

Schloss Eglingen
Am südwestlichen Rand von Dischingen-Eglingen (Landkreis Heidenheim) liegt das sogenannte Schloss Eglingen. Das heute zweigeschossige Gebäude war einst das Kanzleigebäude einer stark befestigten Schlossanlage mit zwei Ringmauern, einem gefüllten Wassergraben, drei Toren und zwei Zugbrücken.
1596 ließ Freiherr Ludwig III. von Grafeneck die prachtvolle Anlage errichten. Die Familie wurde 1664 in den Grafenstand erhoben, verkaufte das Schloss aber bereits 1723 an Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis. Das Schloss wurde zur Verwaltungszentrale der Thurn und Taxisschen Besitzungen.
Im Jahr 1810 wurde das Hauptgebäude abgerissen. Heute sind noch Teile der Anlage erhalten:
- das ehemalige Brauhaus (erbaut von Joseph Dossenberger) mit hohen Rundbogenfenstern und kreuzgratgewölbten Innenräumen,
- ein Stallgebäude (ehemalige Ökonomie),
- ein Torhaus,
- sowie ein Rundturm.
Geschichtliche Entwicklung Eglingens
Die mittelalterliche Geschichte Eglingens ist geprägt von einem häufigen Wechsel der Ortsherren. Kaum eine Härtsfeldgemeinde erlebte so viele Herrschaftswechsel. Sowohl die Grafen von Oettingen als auch das bayerische Landgericht Höchstädt erhoben zeitweise Anspruch auf die Landeshoheit. Im Jahr 1471 verlief die Hoheitsgrenze sogar mitten durch den Ort.
Im Jahr 1723 wurde die Herrschaft Eglingen für 200.000 Gulden an Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauft, der darauf bedacht war, ein reichsunmittelbares Territorium zu erwerben. Er ließ das Wasserschloss wohnlicher gestalten und setzte einen Amtmann ein. Die Verwaltung wurde später nach Dischingen verlegt.
Einige noch von Pfalz-Neuburg beanspruchte Regalien kaufte der Fürst frei. 1727 erhielt Eglingen eine Taxis’sche Poststation.
Mit der Säkularisation fiel Eglingen 1806 unter bayerische Landeshoheit und teilte von da an das Schicksal Dischingens und der anderen Ortsteile.
Auch Eglingen blieb in den beiden Weltkriegen nicht verschont. Nach 1945 siedelten sich zwar Heimatvertriebene an, doch mangels Arbeitsplätzen und mit weiter Entfernung zur Stadt verließen viele den Ort wieder.
Trotzdem bemühte sich die Gemeinde früh um neue Wohnflächen – 1948 wurde das Baugebiet „Schrai“ erschlossen. Nach dem Krieg verfügte das ganze Härtsfeld über keine asphaltierten Straßen – alle Ortsstraßen wurden in der Folgezeit geteert, außerdem wurde eine Flurbereinigung durchgeführt.
Bis 1974 war Eglingen eine eigenständige Gemeinde.